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Anatomie
Bindegewebehüllen
Faszie und Epimysium Die Reißfestigkeit des Muskels (um 100 N/cm2) wird hauptsächlich durch, Endomysium und kaum durch das Perl- und Epimysium bestimmt. Ein Muskelindividuum ist stets von einer Bindegewebehülle umgeben, die als Muskelfaszie bezeichnet wird (Abb. 4.7-3, 4 u. 33). Die Faszie besteht aus straffem kollagenem Bindegewebe, dessen Kollagenfasern sich scherengitterförmig überkreuzen. Dadurch sind in begrenztem Umfang Quer- und Längs,- dehnungen möglich, die es der Faszie erlauben, sich der Form des Muskels bei der Kontraktion anzupassen. Reißt die Faszie lokal ein, kann Muskelgewebe an diesen Stellen vorquellen (Muskelhernie). Die Faszie kann als eine spezielle oberflächige Differenzierung des Epimysiums angesehen werden. Dieses ist als lockere kollagene Bindegewebeschicht definiert, die dem Muskel oberflächlich aufliegt. In vielen Muskeln ist die Faszie vom restlichen Epimysium durch einen Verschiebeschichtspalt aus weniger straffem Bindegewebe getrennt. Besonders auffällig tritt dieses bei vielen MusKeln des Oberschenkels in Erscheinung, wo Faszien Führungsröhren für die Muskeln bilden können (Faszienlogen).
Perl- und Endomysium Die vom Epimysium in die Tiefe des Muskels einstrahlenden Bindegewebeblätter werden als Perimysium bezeichnet (Abb. 4.7-3 u. 4). Die Perimysiumblätter umgreifen mehrere Millimeter dicke Bündel von Muskelfasern. Diese Sekundärbündel rufen das Bild der Faserung (Fiederung) des Muskels hervor. Die Sekundärbündel sind durch feinere Aufzweigungen des Perimysiums weiter in Primärbündel untergliedert (mittlere Querschnittsfläche: 1 mm2; mittlere Zahl der Fasern: 250). Bei Kleinkindern und Älteren (über 70 Jahre) ist die Zahl der Fasern in den Primärbündeln niedriger (ca. 150) (s. Abb. 4.7-20). Innerhalb der Primärbündel sind die Muskelfasern von einer dünnen Schicht von retikulären Fasern umgeben. Diese Bindegewebeschicht wird als Endomysium bezeichnet.
Histophysiologie Das Perimysium dient als Bindegewebestrasse für Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven. Endauszweigungen dieser Leitungsbahnen gelangen über das Endomysium an die Oberfläche der Muskelfasern (Abb. 4.7-3 u. 4). An den Endabschnitten der Muskeln enthalten Peri- und Epimysium straffe Kollagenfaserzüge, die als intramuskuläre Aufzweigungen der Sehnen anzusehen sind. Die Kollagenfibrillen des Perimysiums bestehen hauptsächlich aus Kollagen Typ III (und wenig Typ I), die des Endomysiums aus Typ III und Typ V. Das Epimysium und die Faszie enthalten ausschließlich Kollagen Typ I. Benninghoff, Anatomie. 7. 2. 2 Bindegewebehüllen 169 1994

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