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Rennrad



GA II (Rad)

Aufbauendes kürzeres Ausdauertraining: GA II (Rad)

Dieses intensivere Grundlagenausdauertraining wird auf der Steckenlänge von 60 bis 80 km absolviert. Die Herzfrequenzen liegen zwischen 135 und 150 S/min. Um auf die entsprechenden Geschwindigkeiten zu gelangen, ist ein Gruppentraining günstiger. Die Führungslänge sollte nicht mehr als 1 km betragen (z.B. Belgischer Kreisel), das Tempo ist zügig. In der Streckenauswahl wird profiliertes Gelände mit einbezogen. In der Übersetzungswahl wird generell zu etwas höheren Gängen gegriffen und auf Gefällstrecken auch aktiv gefahren.

Anmerkung: Die HF Zonen sollten individuell bestimmt werden.

GA2 - Frühjahr Radtraining Claudia Pechstein

Das Roll- und Radtraining (1999) von Claudia Pechstein wurde von ihren Betreuern in leistungssport 2/01 erörtert.

Es orientiert sich an Fahrzeitbelastungen zwischen 3 und 5 Stunden. Die Laktatwerte blieben über 2 Tage stabil bei 3.5 mmol und am dritten Tag bei 2.4 mmol Laktat. Hier wurde mit 2 Tagen konstanter Belastung gefahren mit einem regenerativem Anschlusstag. Von Mai bis Anfang Juli wurden 3500 km im Gruppen-Radtraining unter extensiven Bedingungen absolviert.Eine lange Belastungsdauer und ein ökonomisches Herzfrequenzverhalten bilden die Grundlage des organischen Herz-Kreislauf-Aufbaus. (Thiess/Franke leistungssport 2/01. S.11)

Extensive GA 1 im semi-spezifischen Radtraining

Entscheiden sich Trainer und Sportler zum Radtraining, dann sollte dies nicht halbherzig, sondern konsequent erfolgen. Das bedeutet z.B. die Erprobung über mehrere Wochen mit der Absicht, in einem 14tägigen Südlehrgang (Mallorca, Cote d' Azur u.a.) im Frühjahr einen entsprechenden Ausdauerblock mit dem Rad durchzuführen. Dabei ist der methodische Grundsatz "drei Tage steigende Belastung und ein Tag Kompensation" auch im Radtraining umzusetzen. Zielstellung ist aber, so lange auf dem Rad zu sitzen, bis der Organismus auf den Fettstoffwechsel umschaltet (etwa bei km 80); in diesem Bereich ist dann längere Zeit zu arbeiten (bis km 150). Hierbei wird von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 25 km/h ausgegangen und einer mittleren Herzfrequenz um 130 S/min fur die gesamte Trainingseinheit.

Die Durchschnittsvorgabe schließt dabei Pulserhöhungen bis 170 S/min bei Steigungen, Gegenwind u.a. ein, da bei Abfahrten, Rückenwind oder in der Gruppe die Pulswerte auch deutlich zurückgehen. Der Grundcharakter des Streckenprofils sollte aber flach sein. Bei der Durchführung dieser Trainingsform ist auch die psychische Seite einzubeziehen. Anstelle des unfreundlichen Wetters zu Hause tritt aktives Erleben der Landschaften unter völlig andere Sicht. Der Sportler wird dankbar dafür sein. Der psychologische Effekt wird verstärkt, wenn das Radtraining in der Gruppe erfolgt.

Literatur

Lychatz, S. in Leistungssport 7/98, 29-34

Grundprinzipien des ext. Grundlagenausdauertrainings

Der neuseeländische Trainer und Sportwissenschaftler LYDIARD formulierte schon 1977:

Es gibt kein wirksameres Training als den langen und langsamen Dauerlauf.

Dieser Grundsatz deckte sich mit den Erfahrungen im Radsport-Grundlagenausdauertraining. Aus diesem Grunde war im DDR-Radsport dieses Prinzip wie eine Doktrin. Auch in den Jahren bis 1996 erhärtete sich die Grundaussage, daß der sicherste Zugewinn an Grundlagenausdauer durch Absolvieren langer und überlanger Strecken (150 bis 240 km) in langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit (28 bis 32 km/h) erfolgt. Dabei liegen die durchschnittlichen Herzfrequenzen zwischen 125 und 135 Schlägen/min. Beispiel einer überlangen Grundlagenausdauer- Trainingseinheit in einem Höhentraining: Die 240 km werden in einer Geschwindigkeit von 30 km/h mit einer mittleren Herzfrequenz von 135/min absolviert.


GA1 extensiv - Teil 2

Im Radsport wird davon ausgegangen, dass nach drei Stunden bzw. nach 90 bis 100 km der Organismus vollständig auf den Fettstoffwechsel umgeschaltet hat. Um die an der Energiebereitstellung beteiligten Kohlenhydrate vollstandig aufzubrauchen, werden in den ersten drei Stunden keine Zusatznahrungen aufgenommen und nur mineralhaltige Getränke verwendet. Die Dauer der Belastung im Fettstoffwechsel ist dabei der entscheidende Parameter. Wie diese Dauer auf den Organismus wirkt, wird durch die unterschiedliche Herzfrequenz im Laufe der Trainingseinheit ersichtlich. Es ist deutlich erkennbar, dass nach der Umstellung des Organismus auf ausschließliche Fettverbrennung auch ein Ansteigen der Herzfrequenz erfolgt. Aus der Vielzahl der Meßergebnisse über einen Zeitraum von 5 Jahren läßt sich ein Anstieg bei Spitzenfahrern von 6 bis 9 Schlägen/min, bei Fahrerinnen von 9 bis 12 Schlägen/min nachweisen. Daraus ist zu folgern, das bei ausschließlicher Fettsäurenoxydation das Herz-Kreislauf-System eine deutliche Mehrarbeit bewältigen muss. Diese aufgezeigten Trainingseinheiten mit den Parametern Watt, Herzfrequenz, Tretfrequenz und Geschwindigkeit sind bei jedem Training auf dem Rad objektivierbar. Damit ist eine optimale Trainingssteuerung möglich, vor allem deshalb, weil alle positiven, bzw. negativen Leistungsveränderungen anliegen und nur der Interpretation des Trainers und des Austauschs mit dem Sportler bedürfen.

Diese Praxiserkenntnisse des Radsports werden durch die Ergebnisse von MADER (1994) in den leichtathletischen Ausdauerdisziplinen bestätigt. Er verweist darauf, dass die Zunahme der Mitochondrienmasse an eher langdauernde moderate Belastungen der Funktionskapazität geknüpft ist. Für die Belastungsgestaltung des Umfangs des Grundlagenausdauertrainings folgert MADER, dass nur eine langfristige und kontinuierliche Steigerung der Oxydationsrate eine entsprechende Mitochondrienmasse bewirkt.

Literatur: Lychatz, S. in Leistungssport 7/98, 29-34


Radsport - Sprint - Testprotokoll

Der wegbezogene Sprinttest mit einem Cyclus 2 orientiert sich am 200 m Bahnsprint. Eine vorgegebene 200 m Strecke muss bei elektronisch geregeltem Luftwidestand maximal zurückgelgt werden. Zur Überwindung des Luftwiderstands muss der Sportler eine maximale Leistung von 800 bis über 2000 W bei Tretfrequenzen von 110 bis 200 U/min erbringen. Darüberhinaus wird der Leistungsabfall bei 100 m und 200 m angezeigt. Die maximale Leistung wird zwischen 30 bis 60 m erzielt. Bei 100 m beträgt der Leistungsabfall 20 - 30% und bei 200 m bereits 40 bis 50%.

Neumann, G.: DZSM 5-2000, 173


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