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Nandrolon
Nandrolon erhöht die Kraft des Zwerchfells
Alternative: Kraft des Zwerchfells trainieren
Besonders wichtig scheint für Langstreckler - und nicht nur solche, die Nandrolon verwenden - jedoch eine Untersuchung bei Hamstern zu sein (nein, Langstreckler laufen nicht auf einer solchen Tretmühle). Unter der Verwendung von Nandrolon vergrößerte sich der Muskelquerschnitt des Zwerchfells um 26 bis 47 Prozent (gegenüber gleichartig trainierenden Kontrollgruppe), wodurch die Myosin ATPase um 35 % bis 39 %  zunahm.
Nun muss nicht jeder Langstreckler Nandrolon nehmen, man sollte sich nur darüber im klaren sein, dass die Kraft des Zwerchfells durchaus einen erheblichen Einfluss auf die Dauerleistungsfähigkeit hat und das man dies beim normalen Training längst nicht hinreichend trainiert. Ein gezieltes Kraftausdauertraining hierfür scheint angebracht. Möglich erscheint dies mit einem Atem-Muskulatur-Training. siehe unter Ausdauer

Literatur:
M. I. LEWIS/M. FOURNIER u.a.: Alterations in Diaphragm Contractility after Nandrolone Administration: An Analysis of Potential Mechanisnns, in J.Appl. Physiol 86 (1999), 3, 985-992. Aus Leistungssport 1-2000, 31.

Trainingseffekte beeinflussen N. - Spiegel
Durch intensives Training kann der Nandrolon-Spiegel das 2- bis 4-fache des Ausgangswerts erreichen. Sollte der Wert noch darüber hinausgehen, so ist Nandrolon von außen zugeführt worden, stellen B. LEBIZEC/F. MONTEAU u.a. fest. Der Ausgangswert unterliegt jedoch erheblichen Schwankungen. Warum nehmen auch Langstreckler Nandrolon? Zum einen gibt es den "Schwabeneffekt", denn Nandrolon ist schlicht bedeutend billiger als EPO, hat aber ebenfalls eine den Hämatokritwert deutlich anhebende Wirkung. Hoch signifikant und bei geringer Dosis schnell und vergleichsweise sicher ist der Anstieg zumindest bei Nierenpatienten, wenn man EPO und Nandrolon kombiniert, stellten W. J. GAUGHAN/K. LISS u.a.: A 6 Months Study of Low Dose Re-combinant Human Erythropoietin Alone und in Combination with Androgens for the Treatment of Anemia in Chronic Hemodialysis Patients, in: Am. J. Kidney Dis. 30 (1997), 4, 495-500 fest.
B. LEBIZEC/F. MONTEAU u.a.( Evidence for the Presence of Endogenous 19 Nonandrosterone in Human Urine, in: J. Cromatogr. B. Biomed. Sci. Appl. 723 (19.2. 1999), 157-172)

Renaissance von Nandrolonfällen
Renaissance von Nandrolonfällen, was ist Nandrolon?
Nandrolon ist ein handelsübliches, anaboles Steroid und gilt auf dem US-Markt als absoluter "Renner" der Szene. Alle Anabolika, die im Spitzensport verwendet werden, gehen auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron zurück. Beim Testosteron wird eine androgene (die männlichen Geschlechtsmerkmale beeinflussende) und eine anabole (stoffwechselbegünstigende ) Wirkungsweise unterschieden. Bei der Synthese der synthetischen Anabolikaprodukte wird versucht, die anabole Komponente zu betonen. Die androgene Wirkung lässt sich bis heute nicht unterdrücken. 
Nandrolon wird verwendet um Kraftzuwächse zu erreichen. Die anabolen Steroide dienen aber auch dazu, grössere Erholungswerte nach hohen Trainingsbelastungen zu erzielen. Nandrolon steht auf der Liste der verbotenen Mittel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und scheint unter den anabolen Steroiden das am meisten verwendete zu sein. Von der FIFA wurde es im Jahr 2000 freigegeben. Bei Nandrolon handelt es sich um ein anaboles Steroid, das sich besonders bei Bodybuildern großer Beliebtheit zum Muskelaufbau erfreut.
In injzierter Form ist Nandrolon über Monate hinweg nachweisbar.

FIFA beurteilt Nandrolon anders
Das anabole Steroid Nandrolon ist für die FIFA, den Weltfußballverband, künftig kein Dopingmittel mehr. Die FIFA stützt sich dabei auf eine Schweizer Studie. Danach kann der männliche Körper Mengen von Nandrolon produzieren, die den Grenzwert von 2 Nanogramm pro Milliliter Urin übersteigen.
Quelle: Videotext ARD, 4.3.2000.
leistungssport.com hält diese Einschätzung für unverantwortlich und rät dringend vom Gebrauch des Steroids Nandrolon ab, das in allen anderen Verbänden auf der Dopingliste steht!

Herandopen mit N.
Als besondere Veränderung fiel 1999 auf, dass einerseits die Wirkung von Substanzen ausgetestet wird, die (noch) nicht dem Dopingindex stehen, und andererseits "Herandopen" thematisiert wird. Die verschiedenartigen (ostasiatischen) Kräuter und deren Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit haben das Interesse einer ganzen Industrie heraufbeschworen. Hierbei zeigen sich durchaus Leistungsverbesserungen, die sich jedoch meist nicht erklären lassen, da die in den Kräutern enthaltenen Substanzen häufig unzureichend erforscht sind. Daneben zeigt sich das Phänomen, dass im Körper ohnehin vorhandene potentielle Dopingsubstanzen wie WSH (menschliches Wachstumshormon) sich zwar sehr gut bestimmen lassen, deren Variation im Körper jedoch so hoch und manipulierbar ist und sich über die Höhe der Ausschüttung allein keine Beweise des Dopings erbringen lassen. Neben den Abhängigkeiten der Ausschüttung von der Tageszeit, bedingt ein exzentrisches Training mit höheren Muskelbeschädidgungen eine höhere HGH Ausschüttung.

Ungeschicklichkeit des Wechsels der Injektionsstelle
MINTO/HOWE/u.a.(1997) fanden ebenfalls eine Erklärung, warum man mit Nandrolon eigentlich "nur herandopen" will: Die Plazierung der intramuskulären Injektion hat eine ganz erhebliche Bedeutung im Hinblick auf die Höhe des nachweislichen Wirkungsgrads: Unterschiede mit dem Faktor 4 zwischen Gesäß und dem Oberarm treten hierbei auf und haben auch eine Auswirkung auf die Dauer der Nachweisbarkeit.
Nimmt man die Folge von intensiven Trainingslager, die Bereitschaft des "Sich - herandopens" und die Ungeschicklichkeit des Wechsels der Injektionsstelle zusammen, kommt man bereits auf Werte, die das 16- bis 32fache des zulässigen Werts erreichen.
Literatur:
F. MINTO/C. HOWE u. a.: Pharmacokinetics and Pharmacodynamics of Nandrolone Esters in Oil Vehicle: Effects of Ester, Injection Site und Injection Volume, in: J. Pharmaco Exp. Ther. 281 (1997), 1, 93-102

Nandrolon - Fälle
Die meisten Sportler wurden mit verunreinigtem Kreatin Nahrungsergänzungen mit dem positiven Dopingtest überrascht. Daher stammen die positiv getesteten Sportler aus Schnellkraft- und Sprint- bzw. Wurfsportarten.
Nandrolonfälle: Baumann, Ottey, Christie,...

Der Fall Ottey
Doch im Fall Ottey handelt es sich um sogenannte Vorläufer dieser Substanz: Norandrostendiol oder Norandrostenion.
Sie werden oral eingenommen und sind nicht länger als vier Tage im Körper nachweisbar. In Europa gibt es diese Substanzen nur auf Rezept, in den USA dagegen sind die Mittel frei zugänglich, vieleicht eine Erklärung für die Renaissance von Nandrolonfällen.

Freispruch für Fußballspieler nach Doping aus der Apotheke
Mit Nandrolon Metaboliten verunreinigtes Kreatin führte zum positivem Dopingtest

Es ist schon ein paar Tage her, dass das Doping-Verfahren gegen den Regionalliga-Fußballer Manuel Cornelius (TB Berlin) vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eingestellt worden ist und der Verband die Kosten zu tragen hatte. Der Fall wurde kaum publik, verdient aber mehr Beachtung. Denn zum ersten Mal war ein deutscher Sportler mit 2,4 Mikrogramm pro Gramm der Dopingsubstanz Norandrostendion im Urin aufgefallen, die von einem verschmutzten Nahrungsergänzungsmittel eines deutschen Herstellers aus Beuren herrührte, genauer von dem Produkt Speed Kreatin der Firma All Stars Fitness Products.
Der Physiotherapeut O. Wehmer hatte das hierzulande gängige Produkt im Auftrag von Vereinsaarzt Dr. D. Wolter und nach einer Empfehlung des Assistenztrainers S. Mücke in der Potsdamer Residenz-Apotheke gekauft. Die Dopingprobe war schon am 25. August nach dem Pokalspiel der Berliner gegen Arminia Bielefeld genommen worden. Normalerweise kontrolliert der DFB nur bei seinen Profis. Die Ausnahme sind Pokalspiele, an denen Profis beteiligt sind. So geriet TeBe-Kicker Cornelius in das Anti-Doping Kontrollsystem.

Anstelle des wenig interessierten Clubs nahm sich der Berliner Rechtsanwalt Michael Müller der Sache Cornelius an. Er gehört zu der gleichen Kanzlei wie der Heidelberger Michael Lehner, der Rechtsbeistand der meisten DDR-Dopingopfer und des Langstreckenläufers Dieter Baumann. Nach Konsultation des Zellbiologen Prof. W. Franke kam Müller dem Übel auf den Grund. Er schickte eine neu gekaufte, noch verschweißte Speed-Packung zum Antidopinglabor nach Keischa. Dort unterzog sich ein Mitarbeiter zusätzlich einem Eigenversuch - anschließend war auch sein Urin positiv. Das Resultat wich von dem des Fußballspielers, der sich zudem vorher bei Ärzten und Masseuren nach der Unbedenklichkeit des nicht auf der Dopingliste stehenden Mittels erkundigt hatte, nur unwesentlich ab. Trotzdem leitete der Deutsche Fußball-Bund ein Verfahren gegen Cornelius ein und sträubte sich laut Anwalt Müller auch "mit Händen und Füßen" gegen einen Freispruch für den Spieler. Müller: "Sie wollten den Hardliner-Kurs." In letzter Konsequenz sei jeder Sportler selbst dafür verantwortlich, was er zu sich nehme. Dieser Meinung schloss sich das Sportgericht allerdings nicht an, nachdem Cornelius seine Möglichkeiten zur Überprüfung der Unbedenklichkeit des Nahrungsergänungsmittels ausgeschöpft hatte. Der wahre Effekt von Speed Kreatin, so Müller, ließe sich tatsächlich nur in wenigen Speziallabors, etwa in Köln und Kreischa, feststellen.

R. Hartmann in Süddeutsche Zeitung, 7.11.2000

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