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Schnelligkeits - Effekte
Kreatinphsphat beeinflusst die Laktatspiegel im Sprint
1400 Watt entsprechen der Belastung eines Kurzstreckensprints. In einer Simulation muss die Arbeit nach 16 Sekunden abgebrochen werden. Der ATP-Verbrauch liegt höher, als durch die maximale Laktatbildung gedeckt werden kann. Demnach ist bei einer solchen Belastung nicht der pH-Wert limitierend, sondern die Höhe des Phosphagenspeichers und die maximale Glykolyserate. Wurde nur der CRPH-Wert (Kreatin) von 15 auf 25 mmol/kg erhöht, vergrößert sich die maximal tolerierbare Belastungszeit um ca. 7 Sekunden. Für Belastungen im Sprintbereich ist somit der verfügbare Phosphagenspeicher mit wettkampfentscheidend. Für eine gleiche Belastungszeit von 16 Sekunden ist die Menge des gebildeten Laktat kleiner. Damit ist es indirekt möglich, über die Messung des Laktat bei definierten Strecken und Geschwindigkeiten eine Aussage über die Phosphagenspeicher zu machen.

Die Schnellkraftentwicklung ist abhängig vom Ladungszustand der schnellkräftigen Muskulatur (FT Fasern). Dieser Ladungszustand kann durch die Auswahl der Trainingsmethoden im Krafttraining um mehr als das doppelte erhöht werden. Als Alternative und Ergänzung zum Training stehen Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kreatinmonohydrat bei Athleten sehr hoch im Kurs. Die Einnahme dieser Mittel ist sehr problematisch, da der Ladungsweg entscheidend für den erwünschten Effekt ist. Wird der Ladungsweg eingehalten und auf eine ärztliche Beratung nicht verzichtet, kann mit Kreatin ein erhebliches Mehrpotential an Kraft und Schnelligkeit erzielt werden.

Van Leemputte/u.A. (M. VAN LEEMPUTTE/K. VANDENBERGHE/P. HESPEL: Shorting of Muscle Relaxation Time after Creatine Loading, in: J. Appl. Physiol. 86 (1999), 3, 140-844,) haben nun in einem Doppelblindversuch elektromyographisch überprüft, ob sich die verbesserte Leistungsfähigkeit in einer schnelleren isometrischen 3 Sekunden-Kontraktions- oder Relaxationszeit des Ellbogenbeugers äußert. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Kreatin keine Auswirkungen auf die Kontraktionszeit hat, wohl aber auf eine Verbesserung von ca. 20 Prozent der Entspannungszeit bei jedem einzelnen Bewegungszyklus. Nun kann man argumentieren, dass dies relativ weit vom eigentlichen Wettkampf entfernt ist, dass in den meisten Sportarten ohnehin Dehungs - Verkürzungszyklen gibt, bei denen die Bedingungen teilweise anders aussehen, aber es macht doch deutlich, dass man die Entspannungsfähigkeit des Muskels bei schnellen Bewegungen als einen wesentlichen Faktor der Leistungsfähigkeit nicht unterschätzen darf.

Literatur
Leistungssport 1, 2000. 31.


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