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Beta2-Mimetika
"Falsche Asthmatiker" inhalieren Salbutanol
Während der Schwimm-WM in Australien waren 100 Prozent der britischen Schwimmmannschaft registrierte Asthmatiker. Sie durften daher Salbutanol inhalieren. De AON/u.a. vom Niederländischen Doping Labor haben nun nachgewiesen, dass bereits das einmalige Sprayen von Salbutanol, obwohl man es nicht braucht, 16 hochtrainierten
Triathleten im randomisierten Doppelblind-Versuch auf dem Fahrradergometer (bis zum Abbruch nach ca. einer Stunde) zu einer Leistungsverbesserung von 2 Prozent (hoch signifikant bei p = 0,027) führt. Quelle: Leistungssport

Bei Leistungssportlern mit Asthma sollte in der Auswahl des Beta2-Mimetikums auf die Unterschiede innerhalb dieser Substanzgruppe geachtet werden. Während einige Beta2-Mimetika in Deutschland zu den Doping-Mitteln gerechnet werden, sind andere überhaupt nicht meldepflichtig.
Darauf hat der Pharmakologe Professor Niels-Peter Lüpke von der Universität Osnabrück bei den 20. Berliner Pneumologischen Gesprächen hingewiesen. Nach seinen Worten haben Beta2-Mimetika zwar alle keine direkt anabole Wirkung, doch für einige Vertreter dieser Substanzgruppe ist bei hochdosierter parenteraler Gabe eine Hemmung des Eiweißabbaus belegt. Auch dadurch könne indirekt eine Zunahme der Muskelmasse erreicht werden.
Weil dieser Einfluß auf den Eiweißstoffwechsel nicht bei allen Betamimetika nachweisbar ist, sind von der Internationalen Doping-Komission drei Substanzen aus dieser Gruppe zur Anwendung bei Leistungssportlern freigegeben: Terbutalin, Salbutamol und Reproterol. Diese drei unterliegen deshalb auch bei Wettkämpfen keiner Meldepflicht.
Es gibt noch weitere Effekte, in denen sich die Beta2-Mimetika unterscheiden, so der Osnabrücker Pharmakologe auf einem vom Unternehmen Asta Medica AWD unterstützten Workshop. So können einige Betamimetika, die er als Beta-Mimetika vom Reproterol-Typ bezeichnete, als Radikalfänger wirken und die bei der Entzündungsreaktion verstärkt gebildeten Peroxid-Ionen neutralisieren. Darüber hinaus entwickelt diese Untergruppe von Beta2-Mimetika synergistische Effekte mit entzündungshemmenden Substanzen, wie zum Beispiel DNCG, während bei den Betamimetika vom sogenannten Fenoterol-Typ dieser Effekt nicht nachweisbar ist. Der Synergismus von DNCG und Reproterol ist auch ein wichtiger Grund, warum fixe Kombinationen dieser beiden Wirkstoffe, zum Beispiel die von dem Frankfurter Unternehmen als Allergospasmin® angeboten wird, als sinnvoll angesehen werden und Teil der Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga zur Therapie bei Asthma sind.
Therapie Asthma: Terbutalin, Salbutamol und Reproterol sind von der Internationalen Doping-Kommission freigegeben - diese drei Beta-Mimetika gelten nicht als Doping-Mittel.

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