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L-Carnitin
L-Carnitin - ohne leistungssteigernde Effekte

Beim L-Carnitin konnte zwar in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden, dass eine exogene Zufuhr dessen Konzentration in der Muskulatur erhöht. Doch die gängige Hypothese, wonach diese Konzentrationserhöhung auch zu einer effizienteren Fettverbrennung und damit zu einer Leistungsverbesserung im Ausdauerbereich führt, konnte bisher nicht bewiesen werden. Das Beispiel mit L-Carnitin zeigt, daß zur Beurteilung der Wirksamkeit leistungssteigernde Mittel unbedingt saubere wissenschaftliche Studien (doppelblind, placebo kontrolliert) gefordert werden müssen. Nach solchen, wissenschaflich einwandfreien Kriterien wurden in den letzten Jahren über 30 potentiell exgogene Substanzen auf ihre Wirksamkeit hin untersucht.

ATP-Resynthese durch den Abbau freier Fettsauren fast ohne Carnitin
Freie Fettsäuren stehen der Muskelfaser aus ihren eigenen, allerdings nicht sehr großen Vorräten an Triglyzeriden zur Verfügung. Sie werden ferner aus dem Fettgewebe auf dem Blutwege antransportiert. In der Muskelfaser werden sie zum weiteren Abbau in die Mitochondrien eingeschleust. Der Transport der freien Fettsäuren durch die Mitochondrienwand erfolgt durch Bindung an Carnitin. Innerhalb der Mitochondrien werden dann die freien Fettsäuren langsam zu Azetyl COA abgebaut, also dem gleichen Endprodukt, das auch bei der aeroben Glykolyse entsteht. Die langkettigen Fettsäuren liefern etwa 8 bis 9 Moleküle Azetyl CoA. Dieser Abbau, chemisch als ß-Oxidation bezeichnet, erfordert insgesamt vier Enzyme. Auf diesem Weg entsteht zwar direkt kein ATP, es werden jedoch große Mengen an NADH hergestellt. Wie dies bereits für die Glykolyse festgestellt wurde, erfordert eine kontinuierliche ß-Oxidation die ständige Regeneration von NAD aus NADH innerhalb der Atmungskette. Sie ist strikt sauerstoffabhängig.
Dies erklärt sich aus der verhältnismäßig geringen Kapazität, die über den Transport freier Fettsäuren und für ihre Oxidation zur Verfügung steht.
Das Maximum an Belastungsintensität, das allein auf dem Wege der Fettverbrennung aufrecht erhalten werden kann, ist individuell unterschiedlich. Es hängt zum Teil auch von der enzymatischen Kapazität der Muskelfaser für die ß-Oxidation ab und somit vom Trainingszustand des Athleten im Grundlagenausdauerbereich insgesamt. Eine Substitution von Carnitin ist aufgrund dieser Befunde völlig unnötig, da hier auch Verunreinigungen mit Nandrolon Metaboliten gefunden wurden, die neben gesundheitsschädlichen Wirkungen auch zu einem positiven Dopingbefund führen können.


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