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Dopingmissbrauch im Rennradsport
"Massacre a` la Chaine", VOETS (dt. "Gedopt")
Zart beseiteten Naturen könnte es übel werden. Das Bild des katheterähnlichen Stückes Plastikschlauch, an einem Ende mit einem Präservativ versehen sagt mehr als tausend Worte über die Absurdität des Dopings. Diese Monstrosität schob sich der gedopte Fahrer in den After und gab daraus sauberen Fremdurin in ein Testglas ab, um bei Dopingkontrollen nicht positiv aufzufallen. Zu sehen ist das Utensil in Enthüllungsbuch "Massacre a la Chaine", das am 18. Mai ‘99 in Frankreich erschien. Wenn auch nur ein Bruchteil dessen stimmt, was Voet aus seinen dreißig Berufsjahren als "Soigneur" im Profimilieu ausbreitet, dann erscheint jede Diskussion über eine saubere Zukunft des Radsports nutzlos. Voet ist mit seinen Enthüllungen nicht zimperlich. Auch nicht sich selbst gegenüber. Er hat mitgemacht und redet das nicht schön. Er spricht Klartext und nennt Namen: Man erfährt, was Sean Kelly nahm oder Eric Caritoux. Man kann Voets Buchführung über die EPO-Rationen im Festina-Team nachlesen, sortiert nach Datum, Rennen, Name, Substanz, Menge. Seiten aus seinen Notizen sind im Mittelteil reproduziert. Bislang hat erst eine Person verkündet gegen Voets Behauptungen gerichtlich vorgehen zu wollen.

isbn 2-7021-2997-8, auch in deutscher Übersetzung

Informationsbände zu Dopingkontrollen

Bei Kontrollen kann man nur das finden, was gesucht wird
Nach neuen Doping-Substanzen wird immer erst mit einer erheblichen Verzögerung gefahndet. Es interessiert auch kaum die Wirksamkeit einer Substanz, sondern allein die Frage, ob sie auf dem Index steht oder nicht. Die Problematik der Falsch-Positiven wird nicht durch die Dopingjäger systematisch untersucht, mit diesem Problem stehen die Opfer allein da. Die 33 Beiträge (s.u.) geben jedoch einen guten Überblick über die Jäger und ihre Methoden.
W. SCHÄNZER/H. GEYER u.a. Hrsg.: Recent Advances in Doping Analysis (5). Köln: Sport und Buch 1998

Wer sich über den aktuellen Stand der Dopingforschung informieren will, für den sind die Sammelbände eine gute Quelle. Hier werden sowohl einzelne Forschungen als auch Sammelbesprechungen zu neueren Trends vorgestellt. Die Dopingdiskussion wird sobald kein Ende nehmen. Einen interessanten Einblick in einen Teil der Probleme gab das Symposium, das im Gedächtnis an Manfred Donike in Köln abgehalten wurde.
KURZ/J. MESTER (Hrsg ): Doping Sport. Köln: Sport und Buch 1997, 95 Seiten, 24,00 DM.

Literatur zu: Anabolika

STEINKEMPER, JÖRG-PETER:
Verhalten von körperlicher Leistungsfähigkeit und Regeneration unter niedrig dosierter oraler Testosterongabe. (1991) Diplomarbeit.
(Anmerk. d. Red.: Ob diese Arbeit auch online zu finden ist konnte noch nicht ermittelt werden)