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Pyruvat
... bei Belastungen
Was ist Pyruvat
Der Pyruvatdehydrogenasekomplex (PDH) ist ein Multienzymkomplex, der den Umsatz von Pyruvat in Acetyl-Coenzym A (Acetyl-CoA) - wichtig für den Citartzyklus - katalysiert. Der Betriebsstoff für den Citrat-Cyclus ist das AcetylCoA. Dies ist ein C2-Bruchstück aus dem Kohlenhydrat-Abbau über den C6-Körper Glucose zum C3-Körper Pyruvat.

Pyruvat + HSCoA + NAD++ ---> Acetyl-SCoA + Kohlendioxid + NADH

Pyruvat wird bei Belastungen von 60 min bis zu 90 min Dauer in der anaeroben Glykolyse benötigt. Dies trifft beim Zeitfahren im Radsport zum Beispiel zu. Dabei wird die Glukose zu Pyruvat und in Laktat umgewandelt.

Pyruvat kann eine unzureichende Pufferung (ph-Abfall) abdämpfen, indem Pyruvat in Acetyl-CoA (aktivierte Essigsäure) umgewandelt wird und dem Zitratzyklus wieder zur Verfügung gestellt wird. Eine Laktatanhäufung im Blut ist mit einer Enzymhemmung (Leistungsabbruch)verbunden und kann daher abgedämpft werden. Das Auftreten von Laktatkonzentrationen über ca. 2.5 mmol schaltet die Fettverbrennung quasi ab. Dies spricht für ein Training bei niedrigen Intensitäten.

... Substitution
Die Tendenz viele körpereigenen Substanzen, die bei Leistungsprozessen eine Rolle spielen, zu substituieren wendet sich in der sportwiss. Diskussion nun auch dem Pyruvat zu. Der Einfluss von Pyruvat für die sportliche Leistungsfähigkeit wird bisher nur in wenigen Studien beschrieben.

1. P. hat positive Auswirkungen auf die Ausdauerleistungsfähigkeit
2. P. verändert die Wahrnehmung von Ermüdungseffekten positiv
3. Mit P. ist der Muskel in der Lage, mehr Glucose zu speichern und abzugeben
4. P. hat positive Effekte für die allg. Gewichtsreduktion

BADTKE erinnert an die Stoffwechselprozesse zum Abbau der Kohlenhydrate, da Pyruvat und Dihydroxyaceton Karbonmetaboliten des Kohlenhydratstoffwechsels sind. In einem Überblicksartikel hat nun IVY (Ivy, L.: Effect of Pyrovate und Dihydroxyacetone on Metabolism und Aerobic Capacity, In: Med. Sci. Sports Exerc. 30 (1998), 6, 837-843) die jüngsten Forschungsergebnisse zusammengestellt. Aus den Versuchen wird ersichtlich, dass die einmalige Gabe von Pyruvat-Dihydroxyaceton keine und ggf. eher eine negative Auswirkung auf die Ausdauerleistungsfähigkeit hat. Gegenteiliges zeigt sich hingegen bei der chronischen Gabe von Pyruvat. Nach 100 g Pyruvat-Dihydroxyaceton, verteilt auf 7 Tage, erhöhte sich bei sportlichen Anfängern die Glycogenmenge in den Kohlenhydratspeichern des M. Triceps von 88 mmol/kg (Kontrollgruppe) auf 130 mmol/kg. Die Leistung am Armkurbelergometer (bis zur Erschöpfung) verbesserte sich von 133 auf 160 Minuten. Bei einer anderen Gruppe und vergleichbarem Versuchsaufbau (Rad-Ergometerbelastung mit 70 Prozent V02max) gab es vergleichbare Unterschiede von 66 zu 79 Minuten. Diese 20 Prozent längere Leistung war mit 20 Prozent mehr Kohlenhydratoxydation verbunden, was dafür spricht, dass eine solche Diät das Überfüllen der Glucosespeicher begünstigt. Es wurde außerdem gezeigt, dass eine entsprechende Pyruvat-Dihydroxyaceton-Gabe über einen längeren Zeitraum die Wahrnehmung von Ermüdungseffekten von etwa der 50. Minute an deutlich verändert, was ebenfalls dafür spricht, dass der Muskel mit Hilfe von mehr Pyruvat-Dihydroxyaceton in der Lage ist, mehr Glucose zu speichern und abzugeben.
Da zudem eine langfristige Supplementierung mit weniger Körperfett verbunden ist, bringt Pyruvat einen Vorteil nicht nur im Sport, sondern auch für die allgemeine Gewichtsreduktion (G. BADTKE 5/1998).

Literatur
Dick, C.: Kreatin - Zum aktuellen Stand. 2003

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