Volltextsuche:
 
 
Beweglichkeit
Dehnungsmethoden im Training

Bei der Anwendung von Dehnungsmethoden im Training sind verschiedene Grundsätze, in Abhängigkeit von Wirkung und Zielsetzung der Dehnung und der Einordnung in den Trainingsprozess zu beachten:

Grundsätzlich sollten Dehnübungen nicht mit dem Warm-Up verwechselt werden und nur nach gründlichem Aufwärmnen durchgeführt werden. Ein Dehnungsprogramm sollte an den individuellen Bedürfinissen (z. B. den Dehnungsdefiziten) des Athleten ausgerichtet sein. Ein Dehnungsprogramm sollte vor allem die Muskelgruppen behandeln, die durch disziplinspezifische Belastungen verkürzen können bzw. generell zur Verkürzung tendieren. Anmerkung: Der Forschungsstand revidiert diese Meinung möglicherweise.

Ein Dehnungsprogramm sollte die nachfolgenden Anforderungen (z. B. Schnellkraft- oder Ausdauerbelastung, Kugelstoß- oder Sprintbelastung) sinnvoll vorbereiten. Die Durchführung eines Dehnungsprogramms kann durch warme und ruhige Umgebungsbedingungen wirksam unterstützt werden. Die korrekte Durchführung der Dehnübungen ist vorrangig vor der Berücksichtigung möglichst vieler Muskelgruppen innerhalb des Dehnungsprogramms abhängig. Ein Dehnungsprogramm sollte so durchgeführt werden, dass immer der Agonist (z. B. die vordere Oberschenkelmuskulatur) und der zugehörige Antagonist (z. B. die hintere Oberschenkelmuskulatur') im Wechsel gedehnt werden.
Die Pausen zwischen Dehnübungen können durch Lockerungsübungen ausgefüllt werden.
Dehnübungen sind ein nahezu täglicher und ein v.a. ganzjähriger Trainingsinhalt.

Tab. 3: Übersicht über Dehnungsmethoden und ihre Anwendung im Training
Zur Erläuterung der Tabelle 3 sei festgestellt, dass passiv-statische Dehnungsübungen (z. B. Stretching oder AED-Übungen) zu Beginn eines Dehnungsprogramms und zur Nachbereitung nicht-laktazider Trainingsinhalte (z. B. Maximalkrafttraining) eingesetzt werden können;
passiv-statische Dehnungsübungen nicht nach laktaziden oder Ausdauerbelastungen eingesetzt werden sollten, da sie die Stoffwechselregeneration nicht ausreichend unterstützen; intermittierende passive Dehnungsübungen den Abtransport von Stoffwechselschlacken begünstigen und daher eher der Nachbereitung von intensiven, ermüdenden oder Wettkampfbelastungen dienen; aktiv-dynamische Dehnungsübungen Schnelligkeits- oder Schnellkraftbelastungen vorgeschaltet sein sollten (am Ende eines Aufwärm-Dehnungsprogramms), um eine Reflexaktivierung zu bewirken.
Aspekte des Beweglichkeitstrainings 31

Pferde mit natürlichen Stoßdämpfern

Pferde haben in ihren Unterschenkeln ein ausgetüfteltes System aus federnden Sehnen entwickelt, das beim Auftreten Energie speichert und beim Abspringen wieder freisetzt. Im Laufe der Evolution verlängerten sich die Sehnen, die Muskeln verkümmerten. Doch warum sie nicht völlig verschwunden sind ist unklar. Jetzt fanden Wissenschaftler vom britischen Royal Veterinary College eine Erklärung: Die Muskelrelikte dämpfen gefährliche Schwingungen die die galoppierenden Hufe erzeugen, wenn sie kurz den Boden berühren. Die jetzt entdeckte natürliche Variante von Stoßdämpfern verhindert das Risiko, dass Beinknochen ermüden und Sehnen sich entzünden, schreiben die Briten im Fachblatt NATURE (Bd. 414, S. 895, 2001). Beim Menschen wirkt die Achillessehne nach dem gleichen Federprinzip und Entzündungen wirken sich sehr schmerzhaft und leistungsmindernd aus. Bei Pferden und Kamelen sind sie eine Katastrophe.
Ungelenke Sportler - Verkürzte Bänder speichern Energie

Gute Sportler müssen ausdauernd und gelenkig sein. Stimmt nicht, sagt ANDREW JONES, Sportmediziner an der Manchester Metropolitan University. Seinen Untersuchungen zufolge kommen Langstreckenläufer, die besonders gelenkig sind, schneller aus der Puste als ihre steiferen Kollegen (International Journal of Sports Medicine, Bd. 23, S. 40, 2002). Die Forscher ließen knapp drei Dutzend wettkampferfahrene Läufer einen Test auf dem Laufband absolvieren. Dabei zeigte sich, dass für den Sauerstoffbedarf weder Alter noch Gewicht der Sportler ausschlaggebend waren. Anders verhielt es sich bei der Gelenkigkeit: Läufer, die bei gestreckten Beinen mit den Händen ihre Zehenspitzen nicht erreichten, gingen am sparsamsten mit dem Sauerstoff um. Möglicherweise speichern weniger dehnbare Bänder und Sehnen die elastische Energie besser die beim Wechselspiel von Beugen und Strecken der Muskeln verwendet wird. Neben dem Sauerstoffbedarf entscheidet aber auch die optimale Schrittlänge über den Erfolg beim Laufen. Und die lässt sich oft durch Dehnen verbessern. Literatur SZ Nr. 30 /S. V2/9 - 5.2.2002
Home Kontakt Link-Verzeichnis Laktat Test Mailen Body-Management Impressum