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Blutdoping

Künstliche Erhöhung des Blutvolumens

Unter körperlichem Training kommt es zu einer Zunahme des Blutvolumens und damit zu einer besseren Füllung des Herzens (SALTIN/et al., 1968]. Möglicherweise ist auch die Leistungssteigerung, die unter der Blutrücktransfusion (Blutdoping) beobachtet wird, eher im Sinne einer solchen verbesserten kardialen Füllung zu erklären, als durch den Anstieg des Hämoglobinwerts und die damit erhöhte Sauerstoffbindungsfähigkeit.
Peripherer Kreislauf und Ausdauer (103, 208)

Die artifizielle Erhöhung der Erythrozytenzahl und der Ausdauerleistungsfähigkeit
Tatsächlich werden bis zu einem Hämatokritwert von 53% das maximale Herzminutenvolumen und der maximale Sauerstofftransport nicht negativ beeinflusst (Spriet et al., 1986; Thomson et al., 1982].

Die Bedeutung des Blutvolumens für den Sauerstofftransport und die Ausdauerleistunsfähigkeit
Veränderungen des Blutvolumens führen zu einer Änderung der kardialen Vordehnung und beeinflussen somit über den Frank-Starling-Mechanismus das Herzminutenvolumen und damit indirekt auch das Sauerstofftransportvermögen und die Ausdauerleistungsfähigkeit. Die Größe des Blutvolumens kann ungefähr nach dem Körpergewicht abgeschätzt werden, es beträgt ca. 77,5 ml pro kg Körpergewicht.

Säure-Basen-Gleichgewicht
Der in Ruhe normalerweise zwischen 7.35 und 7.45 liegende pH-Wert fällt bei Ausdauerbelastungen auf Werte um 7.15 bis 7.25 ab. Beim Sprint kann der ph-Wert noch weiter absinken. Je schneller der pH-Wert nach Belastung wieder eingestellt wird, um so geringer ist die subjektive Erschöpfung des Sportlers. Die totale Pufferkapazität des Blutes wird durch die verfügbaren Anionen bestimmt, wie das Bikarbonat im Plasma und in den Erythrozyten, das Hämoglobin, die Plasmaeiweiße sowie den Phosphatgehalt im Plasma und den Erythrozyten.

Blutviskosität
Die Blutviskosität steht in einer komplizierten, nichtlinearen Relation zur Zahl der roten Blutkörperchen. Die Erythrozytenzahl kann sich durch Training ändern. Ganz besonders ist dies der Fall bei artifiziellen Maßnahmen wie Blutdoping, Höhentraining und Missbrauch von Anabolika. Nach bis auf das unerlaubte Blutdoping diese Faktoren beim Ausdauerathleten meist keine größere Rolle spielen, stellt sich das Problem einer Steigerung des peripheren Gefäßwiderstandes durch zu hohe Erythrozytenzahlen in Ausdauersportarten höchstens in Ausnahmefällen.

Literatur
Roy J. Shephard und Michael J. Plyley 1993

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