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Training
Sauerstoffaufnahme bei Laufbelastungen

Eine Spiro / Atemgasuntersuchung zeigt die Qualität der Fettverbrennung. In der Grafik sind zwei starke Läufer (m/w, 38 Jahre) abgebildet die in den Laktatwerten und Trainingsbereichen absolut identisch sind. Der grüne Läufer hat jedoch keine Fettverbrennung, während die von uns trainierte Frau eine hohe Fettverstoffwechselung bis deutlich in den GA2 Bereich vor der anaeroben Schwelle aufweist. Die aktuelle Diskussion um Blutwerte und ihre verbotene Erhöhung stellt die postulierten Werte der VO2max sehr in Frage...

Fettstoffwechsel - ein Überblick
Eine Verbesserung des Fettstoffwechsels ist Grundlage für Spitzenleistungen in allen Ausdauerdisziplinen. Es herrschen hier jedoch viele "Mixturen" in den sportartspezifischen Trainingsmethoden vor, die v.a. die unterschiedlichen Belastungsprofile einer Sportart nur ungenügend berücksichtigen. Zugrundeliegende Testverfahren dieser Trainingsempfehlungen verfehlen häufig die Darstellung des angestrebten Ausdauerniveaus.

Eine Verschiebung von einer aerob glykolytischer zu einer aerob lipolytischer Stoffwechsellage ist die Grundlage und Zielsetzung eines langfristigen Trainings.

Die Umfänge bewegen sich dabei im Radsport um 4 Std. Dabei wird auf die Zufuhr von Kohlenhydraten mitunter bewusst verzichtet. Eine vermehrte Nutzung des einen Substrats (Fette) hemmt die Nutzung eines anderen Substrats (KH), dies ist die meistgeäußerte Vermutung im Fettstoffwechseltrainings. Eine möglichst hohe Nutzung des Fettstoffwechsels spart Glykogen für die entscheidenden Phasen eines Wettkampfs. Die Flüssigkeitszufuhr soll jedoch unter allen Umstaänden aufrecht erhalten werden.

Die zu wählende Intensität wird häufig mit 60% VO2max angegeben. Die höchste Lipolyserate ist jedoch begrenzt und unterliegt zeitlichen Veränderungen in den Sportarten. Der Radsportler wird ab der 2. Fahrstd. eine Herzfrequenzdrift feststellen, die bis zu 9 Schläge ausmachen kann (sympathischer HF Antrieb). Ein weiterer Grund ist der Anstieg der Körperkerntemperatur.

In der Wahl der Intensität liegt jedoch ein Problem begründet, da sich hier der Profi vom Amateur deutlich unterscheidet. Profis fahren bei gleicher geringer Intensität mit einem deutlichen höheren Anteil an Fettoxidation an der Energiebereitstellung, da sie über eine höhere oxidative Enzymkapazität in den Mitochondrien verfügen, deren Zahl und Masse beim Profi auch deutlich höher sind. Die Profis verfügen über eine verbesserte Mobilisation freier Fettsäuren (FFS) aus Adipozyten und transportieren diese auch schneller in die Muskelzellen.

Fazit
Die Herzfrequenzen an der aeroben bzw. individuellen anaeroben Schwelle bleiben während einer Saison bei durchtrainierten Sportlern im Gegensatz zur entsprechenden physikalischen Leistung relativ konstant. Die erreichten Wattzahlen bei der gleichen HF waren jedoch deutlich verbessert. Daher eigenen sich submaximale Tests hervorragend um an fixen Schwellen die Leistungsentwicklung zu dokumentieren.

Die Vorgaben eines Trainings der entsprechenden Leistungsfähigkeit können also unter keinen Umständen blind übernommen werden.

Die Trainingsplanung berücksichtigt die hier angesprochenen sportartspezifischen Belastungsgrößen - für nur 25.- EUR.
Zeitliche Dauer für eine Leistungsverbesserung
Ein relmäßiges Training von 3 Trainingseinheiten (TE) pro Woche über 6 Wochen Dauer kann die Ausdauer um bis zu 25% steigern, die maximale Leistung jedoch nur um 15%.

Um funktionelle Veränderungen zu erreichen sollten 5 Std. Ausdauertraining / Woche als zeitlicher Aufwand eingehalten werden. Dies entspricht einem Kalorienverbrauch von ca 700 Cal/Std. Die angegebenen Mindestumfänge müssen nicht unbedingt zur Ausprägung eines Sportherzens führen. Hier sind v.a. hohe Volumenbelastungen aus dem Intervalltraining einzusetzen, die in der Folge zur Ausprägung eines größeren Schlagvolumens führen. Dieser Effekt läßt die Ruheherzfrequenz absinken und sorgt bei höheren Belastungen für ein langsameres ansteigen der HF im vgl. zum Untrainierten. Die abgesunkene Ruhe HF in den ersten Wochen nach Trainingsbeginn ist jedoch auf die zentralnervöse Steuerung zurück zu führen.

Um die Leistung zu erhalten werden zur Zeit diverse Modelle diskutiert. Es wird angenommen, dass ein Trainierter nur einen geringen Erhaltungsreiz setzen muss um seine Fitness beizubehalten. Die zeitliche Dauer der Erhaltung ist eng an die trainierten Energiesysteme (Kohlenhydrat & Fettstoffwechsel, Enzymsysteme) gekoppelt.

Eine dreimonatige Trainingspause kann jedoch nicht so schnell wieder aufgeholt werden, da hier die zellulären Einflussfaktoren wie Enzyme, Mitochondrien, Speichermöglichkeiten deutlich reduziert worden sind. Ein Aufbau dauert deutlich länger.
Carsten Dick

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